Nebenberuflich Selbständig machen: Was muss man beachten?
Viele Menschen entscheiden sich dafür, neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit eine selbstständige Nebentätigkeit auszuüben. Sei es als Hobby, zur Verwirklichung einer Geschäftsidee oder oder als Nebenverdienst – die Gründe sind vielfältig.
Doch welche rechtlichen und organisatorischen Aspekte muss man dabei beachten?
1. Rechtliche Rahmenbedingungen
Anmeldung der nebenberuflichen Selbstständigkeit
Wer eine Nebentätigkeit aufnimmt, muss diese in der Regel beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Bei freiberuflichen Tätigkeiten, wie beispielsweise als Journalist, Berater oder Künstler, reicht eine Anmeldung beim Finanzamt aus.
Erlaubnis des Arbeitgebers
Viele Arbeitsverträge enthalten Klauseln, die eine Zustimmung des Arbeitgebers für eine Nebentätigkeit verlangen. Besonders wichtig ist, dass die selbstständige Tätigkeit nicht in Konkurrenz zum Hauptberuf steht und die gesetzlich vorgeschriebene Höchstarbeitszeit nicht überschritten wird.
Steuerliche Aspekte
Nebeneinkünfte müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Bis zu einem Jahresumsatz von 25.000 Euro kann die Kleinunternehmerregelung genutzt werden, wodurch keine Umsatzsteuer abgeführt werden muss.
Die meisten Selbständigen im Nebengewerbe bleiben unter dieser Umsatzgrenze. Dennoch kann es manchmal - besonders, wenn man einige Investitionen tätigen muss - sinnvoll sein auf diese Regelung zu verzichten. Wer die Kleinunternehmerregelung nutzt, schlägt keine MwSt. auf seine Rechnungen drauf, die dann später an das Finanzamt abgeführt werden muss. Allerdings kann man dann auch keine gezahlte MwSt. (z.B. beim Kauf eines PCs für die Selbständigkeit) verrechnen. In der Regel profitieren "kleinere" Selbständige jedoch von der Regelung und sollten sie in Anspruch nehmen.
Krankenversicherung
So lange die selbstständige Tätigkeit nur nebenberuflich ausgeübt wird, bleibt die Krankenversicherung über den Hauptberuf bestehen. Wird jedoch ein erheblicher Teil des Einkommens aus der Selbstständigkeit erzielt, kann eine eigene Krankenversicherung erforderlich werden.
2. Vorteile und Herausforderungen der nebenberuflichen Selbstständigkeit
Vorteile
Geringes Risiko: Das Haupteinkommen bleibt bestehen, während man die Selbstständigkeit erprobt.
Finanzielle Verbesserung: Zusätzliche Einnahmen können gespart oder reinvestiert werden.
Testphase für eine Vollzeit-Selbstständigkeit: Man kann herausfinden, ob die Geschäftsidee erfolgreich ist
Herausforderungen
Zeitmanagement: Die Kombination von Hauptberuf und Selbstständigkeit erfordert eine gute Organisation.
Steuerliche und rechtliche Verpflichtungen: Auch bei geringem Einkommen müssen steuerliche Pflichten erfüllt werden.
Gesundheitliche Belastung: Zu viel Arbeit kann auf Dauer zur Überlastung führen.
3. Fazit: Nebenberufliche Selbständigkeit
Eine nebenberufliche Selbstständigkeit kann eine große Chance sein, sich weiterzuentwickeln und finanziell unabhängiger zu werden bzw. einen guten Zuverdienst zu erreichen. Wer sich gut informiert und sich an rechtliche Vorgaben hält, kann sein eigenes Business mit geringem Risiko aufbauen und vielleicht sogar langfristig in die volle Selbstständigkeit wechseln.